Tourismusziel Königswinter weiter aufwerten
Königswinter ist nicht nur ein Wohnort mit hoher Lebensqualität im Siebengebirge und am Rhein, sondern ein touristischer Schlüsselstandort, den mehr als eine Million Touristen im Jahr besuchen. Die Stadt ist auch ein wichtiger Ausgangspunkt für den Mittelrhein-Tourismus. Die Entwicklung hin zum sanften, naturverträglichen Tourismus hat das Angebot deutlich verändert. Nach einer Phase der rückläufigen Nachfrage steigen die Besucher- und Übernachtungszahlen in Königswinter von Jahr zu Jahr. Um auch künftig im Wettbewerb bestehen zu können, halten wir eine Weiterentwicklung der Angebote und der Qualität des Tourismus für dringend geboten. Dazu gehören ganzjährige verlässliche Kulturangebote sowie die Qualifizierung von Gastronomie, Einzelhandel und Hotellerie.
Noch ausbaufähig ist die Angebotsstruktur der Hotels und Pensionen, nachdem das Hotel Loreley und die Seminarstätte der Jakob Kaiser-Stiftung weggefallen sind.
Um attraktiv für neue Anbieter*innen und kleinere Investor*innen zu werden, muss die Aufenthaltsqualität in der Altstadt, in Nieder- und Oberdollendorf verbessert werden.
Es müssen ganzjährige und nicht nur saisonale touristisch-kulturelle Angebote präsentiert werden. Dabei sind der Park der Villa Leonhart in der Altstadt und der Mathildenpark in Oberpleis einzubeziehen, um sie auch touristisch zu nutzen. Das Siebengebirgsmuseum als regionale und überregionale Attraktion muss in die Lage versetzt werden, notwendige Werbemaßnahmen zu finanzieren.
Hauptschwerpunkt in Königswinter ist der Tages-Tourismus. Mehr als 72% der Tourist*innen kommen mit dem Auto. Dieser Anteil muss deutlich abnehmen. Wichtig ist, für die Nutzung des ÖPNV offensiv zu werben. Die Fahrradwege müssen auch für den Tourismus ausgebaut werden. Ladestationen für E-Bikes gehören ebenso dazu wie die Möglichkeit, die Räder mit Bussen und Bahnen zu transportieren. Die Zugänge vom Bahnhof in die Altstadt und zur Drachenfelsbahn sind attraktiver zu gestalten.
Konkret schlagen wir vor:
- Lokale Themen und Besonderheiten werden sichtbar und erlebbar gemacht.
- Weinanbau und Weingenuss werden verstärkt zum Thema der Tourismusplanung für Oberdollendorf und die Altstadt.
- Die denkmalgeschützten und denkmalwerten Gebäude in der Altstadt, in Nieder- und Oberdollendorf sind wichtige touristische Anziehungspunkte. Sie müssen besser inszeniert und ihre Umgebung geschützt werden.
- Die Rheinufer und Promenaden in der Altstadt und in Niederdollendorf werden als Aufenthalts- und Erlebnisräume unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung weiterentwickelt. Das Landschaftserlebnis am und im Wasser wird als Attraktion stärker genutzt. Die grüne Rheinauenuferlandschaft in Niederdollendorf wird von weiterer Bebauung freigehalten und als Naherholungsraum geschützt und ökologisch aufgewertet.
- Die visuelle Beziehung zwischen Rhein und Altstadt wird stärker betont und mit fernwirksamen Anziehungspunkten versehen.
- Der Naturpark Siebengebirge kann, ohne die Natur zu stören, für weitere Sportarten genutzt werden, zum Beispiel für Mountainbikes.
- Das Lemmerz-Freibad muss als ein wichtiges touristisches Ziel, als Naherholungs- und als Sportstätte mit hoher Priorität erhalten bleiben und wettbewerbsfähig gemacht werden. Dazu gehören sowohl eine intensive Bewerbung als auch die Möglichkeit, das Freibad ohne Auto vom Bahnhof und der Altstadt aus zu erreichen.
- In Königswinter fehlt immer noch ein Wohnmobilstellplatz in attraktiver Tallage.
- Die östlichen Bereiche Königswinters von Frohnhardt bis zur Komper Heide sollten touristisch besser erschlossen und aufgewertet werden.
- Die touristische Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden über den Bereich der Tourismus-GmbH hinaus, z.B. zwischen Oberpleis und Hennef, ist ausbaufähig.
Um die kommunalpolitischen Ziele und die Vermarktung des Tourismus besser als bisher miteinander verknüpfen zu können, sprechen wir uns für einen Ausschuss für Kultur und Tourismus im Stadtrat aus.
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Kommunalpolitisches Programm der Königswinterer Wählerinitiative KöWI e.V. 2020