Am Rhein wird nicht gebaut – Mit 31 zu 17 Stimmen hat der Stadtrat von Königswinter gestern gegen eine Bebauung des Rheinufers am Sumpfweg-Süd in Niederdollendorf gestimmt. Nach einer ausführlichen Debatte, in der Rechtsanwalt Prof. Dr. Kerkmann juristische Fachfragen beantwortete, entschied sich die große Mehrheit dafür, den Bebauungsplan aufzuheben und auf eine Heilung zu verzichten. Damit bleibt die dortige Rheinaue im Außenbereich frei von jeglicher Bebauung und kann ihre eigentliche Rolle als Hochwasserausdehnungsgebiet und als Trittsteinbiotop spielen, in dem sich Flora und Fauna frei entwickeln können.
„Das ist ein guter Tag für den Klima- und Naturschutz“, fand Stephan Bergmann, Fraktionsvorsitzender der KöWIs. Dirk Lindemann, Fraktionsvorsitzender der SPD, wies darauf hin, dass die SPD bereits vor 13 Jahren gegen den Bebauungsplan gestimmt habe. Und Thomas Koppe, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erläuterte, dass es faire Gespräche mit dem Investor gegeben habe, aber sein Kompromissangebot, nur ein Drittel des Geländes zu bebauen, schon aus rechtlichen Gründen nicht infrage gekommen sei.
Dies wurde von Prof. Dr. Kerkmann bekräftigt, der erläuterte, dass ein solcher Zwischenweg das höchste Risiko sei, das man eingehen könne. Entweder man heile den Bebauungsplan in seiner bisherigen Substanz oder man lasse es. Die Koalition aus KöWIs, SPD und Grünen hielt in der Diskussion das Risiko, dass der Investor die Stadt mit einer hohen Entschädigungssumme belasten könne, für überschaubar, nachdem im März 2020 eine für die Stadt günstige Planungsvereinbarung mit dem Investor abgeschlossen worden sei.