Offener Brief von Lutz Wagner
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wenn man uns Rheinländern nachsagt, wir nähmen Probleme auf die leichte Schulter nach dem Motto Et hät noch immer jotjejange, konnten wir uns in der Corona-Krise selber überraschen. Nachdem das Ordnungsamt auch in Königswinter zunächst noch Party feiernde Jugendliche zurechtweisen musste, werden die Vorschriften über Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des gefährlichen Virus mittlerweile diszipliniert eingehalten.
Überall dasselbe Bild: menschenleere Straßen, genügend Abstand zwischen Besuchern des Supermarktes, geschlossene Kneipen, verwaiste Spielplätze. Eine beklemmende Szenerie.
Andererseits entstanden in kurzer Zeit neue Nachbarschaftsgruppen, die Hilfe auf schnellem Weg anbieten. Einkaufshilfen für alte und behinderte Menschen, Spenden und Lebensmittel für diejenigen, die nach der Schließung der Tafel ohne etwas zu essen dastehen, sind an der Tagesordnung. Es überwiegt das rheinische Lebensmotto Fründe ston zesamme. Es ist ein gutes Zeichen für unser Gemeinwesen, dass soziales Engagement in ganz Königswinter so selbstverständlich ist.
Solidarität und praktische Hilfe sind aber auch möglich, wenn wir unsere bisherigen Gewohnheiten nicht vollends aufgeben. Das Restaurant um die Ecke, der Buchhandel oder andere Läden und Gewerbetreibende haben vielleicht auf einen Lieferservice umgestellt? Hier lohnt sich ein Blick ins Internet.
Lob verdient nach meiner Auffassung außerdem die Stadtverwaltung, die in enger Abstimmung mit den Fraktionen des Stadtrats rasch entschieden hat. Ob es die Umsetzung der Vorgaben des Landes sind, der Erlass der OGS-, Kita- und Musikschulgebühren oder die Notbetreuung unserer Kinder – hier hat die Verwaltung einen guten Job gemacht.
Ganz besonders danken möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen, im Einzelhandel, der Abfallbeseitigung, dem Informationsbereich, Polizei, Feuerwehr, Nachbarschaftshelfern und allen anderen, die helfen.
Bleiben Sie gesund! Seien Sie solidarisch!
Ihr Lutz Wagner