Die Planung der Bebauung des Vinxeler Hobshofgeländes und die damit einhergehende Entstehung eines neuen Dorfzentrums geht in eine neue Phase. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz hat auf Antrag der Koalition aus KöWI, SPD und Grünen das formelle Verfahren einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung beschlossen. Im Rahmen dieses Verfahrens werden alle beteiligten öffentlichen Behörden um Stellungnahmen und Gutachten gebeten. Mit einer intensiven Bürgerbeteiligung wird über alle Aspekte eines städtebaulichen Vertrags, der dann mit dem Investor geschlossen werden soll, beraten und befunden.
Zuvor hatten die Architekten des Investors in der Ausschusssitzung, an der auch eine größere Zahl von Vinxeler Bürgern teilnahm, die ersten Entwürfe der Bauplanung mit 138 Wohneinheiten, davon 42 in Einfamilien- und Doppelhäusern, vorgestellt. 36 Einheiten sollen als staatlich geförderte Sozialwohnungen errichtet werden. Außerdem sind zehn freifinanzierte seniorengerechte Wohnungen vorgesehen.
Dem Investor wurde vom Ausschuss nahegelegt, möglichst rasch ein Massenmodell im Maßstab 1:500 vorzulegen, damit deutlich werden kann, wie sich die geplanten Einfamilien- und Doppelhäuser sowie die drei- bis dreieinhalb-geschossigen Häuser (Staffelgeschoss) in die Landschaft bzw. in den Ort einfügen. Grad die Bauhöhen sind in der Bürgerschaft umstritten.
Jürgen Koenemann (KöWI): »Neben dem formellen Beteiligungsverfahren mit einer Bürgerinformationsveranstaltung voraussichtlich im September 2022 haben Bürgerinitiative und Bürgerverein natürlich die Möglichkeit, eine weitere Veranstaltung durchzuführen, um Bürger unmittelbar zu beteiligen. Hieran würden auf Wunsch auch wir Ratsmitglieder teilnehmen.«
Dr. Gerhard Duda (SPD) kritisierte die ablehnende Haltung der CDU, während die FDP als Oppositionspartei die Entscheidung der Koalition mitgetragen habe: »Seitdem die CDU in der Opposition ist, tritt sie zunehmend investorenkritisch auf. Als Mehrheitsfraktion hat sie sich früher dagegen überaus investorenfreundlich gezeigt.«
Ulrike Ries (KöWI) ergänzt: »Die CDU hat, als sie die Mehrheit hatte, einen Aufstellungsbeschluss für einen neuen großflächigen Bebauungsplan 50/19 gegen die Stimmen der KöWIs durchgesetzt. Das haben die Bürger nicht vergessen.«
Dr. Rainer Blanke (Grüne) lobte die bisherigen Zugeständnisse des Investors: »Es wird einen Kindergarten geben, Seniorenwohnungen, eine Tagespflegeeinrichtung und einen Raum, in dem sich die Vereine treffen können sowie ein Café bzw. möglicherweise Restaurant. Das ist sehr viel wert.«