Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz hat grünes Licht für eine großzügigere Belegung der Dächer in der Altstadt mit Solaranlagen gegeben, sofern die jeweiligen Eigentümer das wollen. Damit wurde ein Bürgerantrag auf Änderung der geltenden Gestaltungssatzung umgesetzt, der bei Aufdachanlagen die Verringerung des vorgeschriebenen Abstands von 1,25 auf 0,50 Meter zum Ortgang und bei Indachanlagen eine volle Nutzungsmöglichkeit des Daches forderte.
Der Ausschuss ging auf Antrag der Koalition aus KöWI, SPD und Grünen noch einen Schritt darüber hinaus. Künftig sollen auch bei Aufdachanlagen alle Abstandsregeln entfallen. Die Rahmensetzung soll allein über das Baurecht erfolgen. Dabei soll die Farbigkeit der Aluminiumrahmen der Module entweder der Dachfarbe oder der Farbe der Solarmodule selbst entsprechen dürfen. Die am 20. Juni im Stadtrat bestätigte Satzungsänderung tritt nach Veröffentlichung in Kraft.
Dr. Gerhard Duda (SPD): »In Zeiten der Klima- und Energiekrise muss den Bürgern mehr Freiheit gegeben werden, ihren Beitrag zur Energiewende und zu größerer Unabhängigkeit der Energieversorgung zu leisten, wenn sie dies wollen.«
Jürgen Koenemann (KöWI): »Würde man der bestehenden Gestaltungssatzung folgen, könnten 40 bis 50 % der Dachfläche nicht für Photovoltaik oder für die Erzeugung von Solarwärme genutzt werden. Das können wir nicht wollen.«
Dr. Rainer Blanke (Grüne): »Auch in der Altstadt sollten die Dachflächen bestmöglich für Solarmodule ausgenutzt werden können.«